Die Islamischen Menschenrechte haben Geburtstag! Genau heute vor 30 Jahren wurde die Kairoer Erklärung der Menschenrechte verabschiedet, am 05.08.1990. Von der OIC, der weltweiten Organisation islamischer Staaten. In der Erklärung werden praktisch die Allgemeinen Menschenrechte widerrufen, indem sämtliche Rechte der Reihe nach unter Schariavorbehalt gestellt werden. Also zum Beispiel: „Das Recht auf Leben ist jedem Menschen garantiert“ und „es ist verboten, Leben zu nehmen“, außer: „aus einem von der Scharia vorgeschriebenen Grund“. Kaum zu glauben? Hier steht’s im Wortlaut.
Die OIC behauptet, alle Muslime zu vertreten und tatsächlich sind wohl alle Staaten mit muslimischen Bevölkerungsmehrheiten dabei. Wenn Muslime von Menschenrechten sprechen, müsste also eigentlich immer erst geklärt werden, welche Menschenrechte denn gemeint sind. Die echten oder nur die der Scharia?
Wenn man aber hierzulande in einer Diskussion diese Frage stellt, kassiert man ziemlich sicher einen Rassismusvorwurf. Den bekommt zwar ohnehin für jede Kleinigkeit. Aber irgendwie ist es auch verständlich, man kann das ja dem Einzelnen nicht vorwerfen. Nur weil jemand Moslem ist, muss er ja nicht gleich so verrückt sein wie alle muslimischen Regierungen. Dankenswerterweise beweisen ja auch zahlreiche Muslime, dass der islamische Glauben nicht zwangsläufig zur Ablehnung von Menschenrechten führt. Aber zumindest bei Verdachtsmomenten wäre eine vorsichtige Nachfrage vielleicht doch angebracht.
In jedem Fall ist die Erklärung ein überwältigendes Argument gegen die immer noch häufige und vollkommen alberne Behauptung, die ganzen Gräuel hätten mit dem Islam überhaupt nichts zu tun. Denn Menschenrechte unter Schariavorbehalt zu stellen heißt, dass die Gelehrten sich darüber verständigen, ob man aus Koran und Sunna nicht lieber irgendwas anderes ableiten sollte. Und bei den bekanntlich vielen krassen Inhalten wird dann eben häufig was Krasses abgeleitet. Und so kann dann eben ein One-Night-Stand im Iran oder ein Feierabendbier in Saudi-Arabien mit einer Hinrichtung enden. Menschenrechtskonform wohlgemerkt. Herzlichen Glückwunsch.
Siehe zum Thema auch einen Brief an Ska Keller.