Auf corona.de, der Seite des Bierherstellers ist offenbar in den letzten Wochen keine Aktualisierung vorgenommen worden: Auf der Startseite junge Leute, die lachend in den Abgrund springen („This is living“) und Slogans wie „no corona – no fiesta“, mit denen ja praktisch zu Corona-Partys aufgerufen wird. Wahrscheinlich ist für den Bierhersteller noch nicht abschließend zu bewerten, ob die Namensgleichheit mit dem Virus Fluch oder Segen ist. Sicher wird man für alle Zeiten beim Schriftzug „Corona“ an Covid-19 denken. Aber man wird andererseits auch nie den Namen Corona vergessen. Und wenn man das Bier kennt, wird man auch das niemals wieder vergessen.
Corona wo man nur hinsieht
Denn Covid-19 ist überall. Und die Corona-Krise als weltweite und schärfste Krise seit langer Zeit überschattet alles. In einer Intensität, die seit Jahrzehnten ohne Beispiel ist. Immer mehr Infizierte, immer mehr Tote. Quarantäne, „Hamsterkäufe“, Ausgangssperren. Hat jemals ein Ereignis, das doch für den Großteil der Bevölkerung noch immer im wesentlichen medial ist, dermaßen im Mittelpunkt gestanden und die Gesellschaft so umfassend in ihren Bann gezogen wie Corona? Das Behandeln jedes anderen Themas erscheint momentan vollkommen belanglos, im Angesicht von täglich Hunderten Toten fast schon pietätlos.
Lungenentzündung oder Weltuntergang
Und gleichzeitig ist die ganze Thematik so speziell, dass sich nur sehr wenige überhaupt seriös an der Debatte über den richtigen Umgang damit beteiligen können. Mikrobiologie, Virologie, Epidemiologie – Raketenwissenschaft! Die meisten stehen mit offenem Mund am Spielfeldrand und versuchen zu verstehen, nach welchen Regeln überhaupt gespielt wird. Bestimmt scheint es als Laie in dieser Situation sinnvoll, die Strategie zu unterstützen, für die sich die Verantwortlichen entschieden haben. Social distancing. Man weiß vielleicht nicht, ob es die beste ist, aber es ist zumindest eine Strategie. Auch wenn gerade für Laien nicht mal einzuschätzen ist, ob wir es mit der Apokalypse oder doch nur mit einer schweren Grippe zu tun haben.
Substanziell ist hier deshalb leider nichts zur Debatte und zur Problemlösung beizutragen. Aber ein Beitrag mit bedenkenswerten Einwänden und mehr fachlichem Hintergrund und dazu teils kluger Gegenrede in den Kommentaren findet sich auf der Achse des Guten. Bleibt gesund! Zum Wohl!
Update 23.03.: siehe auch den differenzierten und hoffnungsvollen Kommentar von Mathias Döpfner!